Sanierung und ein Neubau

Voraussichtlich fast zwölf Millionen Euro Kosten / Förderstufe wird abgerissen / Baubeginnn noch unklar

 

Die Vogelsbergschule wird grundlegend saniert. Der Vogelsbergkreis als Schulträger hatte vergangenes Jahr ein Sanierungskonzept in Auftrag gegeben, das jetzt die Architektin Tanja Dickert vom Planungsbüro „smp“ aus Oestrich-Winkel in den zuständigen Ausschüssen des Kreistages in Lauterbach vorstellte.

????????????????????????Foto: Auf der asphaltierten Fläche des Schulhofs wird ein zweistöckiger Neubau mit nach jetzigem Planungsstand zwölf Klassenräumen entstehen.

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Der Kostenrahmen ist beeindruckend: Rund 8,8 Millionen hat das Büro für die Erneuerung des Anfang der 1970er-Jahre errichteten Gebäudes kalkuliert. Weitere 2,8 Millionen Euro soll ein Neubau kosten, der im Schulhof im Anschluss an das Hauptgebäude auf der an die Krankenhausstraße hin zeigenden Seite errichtet werden wird. Dieses zweistöckige Gebäude ist als Ersatz gedacht für den flachen Gebäudetrakt der Förderstufe, der nicht mehr sanierungsfähig ist und abgerissen wird, wie Dickert und ihr Mitarbeiter Christian Bähr mitteilten.

Den finanziellen Brocken zu stemmen ist keine leichte Aufgabe für den permanent finanzklammen Vogelsbergkreis, der zudem unter dem Schutzschirm des Landes Hessen steht und einer strikten Ausgabenkontrolle unterliegt. Zudem gibt es mit der Sanierung der Gesamtschule Schlitz ein paralleles Projekt, für das sogar Kosten in Höhe von 16.3 Millionen Euro prognostiziert sind.

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Vier Bauabschnitte

So werden beide Baumaßnahmen nur etappenweise realisiert werden können, wie der Vogelsberger Schuldezernent, Erster Kreisbeigeordneter Peter Zielinski erläuterte. Jeweils vier Bauabschnitte sind ins Auge gefasst, wie die Planer mitteilten. Über den genauen Ablauf der Baumaßnahmen und die Finanzierungsmöglichkeiten müssten sich die Kreisgremien jetzt verständigen, betonte Landrat Manfred Görig. Im Jahr 2015 dürfte nach Stand der Dinge der Startschuss für die ersten Sanierungsmaßnahmen fallen, zumindest an einer von beiden Schulen.

Das zum Teil stark verwinkelte Betongerippe der Vogelsbergschule bleibt in seiner Struktur erhalten, wie Planerin Dickert ankündigte. Hauptziel sei die energetische Sanierung in Richtung Passivhausstandard, eine Vorgabe, die der Vogelsberger Kreistag beschlossen hat.

Einiges ändern wird sich auch im Bestand der langen und großflächigen Flure, die zum Teil verkleinert werden, durch Öffnungen nach außen mehr Licht erhalten und auch als Fluchtwege dienen sollen. Dadurch fallen zwei Klassenräume weg, die zukünftig zusammen mit zehn Räumen für die Förderstufe in dem Neubau untergebracht werden. Weitere Maßnahmen sind die deutliche Vergrößerung des Lehrerzimmers, die vollständige Erneuerung der sanitären Anlagen und ein neuer „deutlich erkennbarer Eingangsbereich“, der sich räumlich gegenüber dem derzeitigen Eingang um einige Meter in Richtung Krankenhausstraße verschieben wird.

Im Zuge der Dämmung der Außenfassaden wird der […] um das Gebäude laufende Fluchtbalkon in das Gebäude einbezogen. Natürlich werden auch die Fenster auf einen modernen Stand gebracht. Aufgelöst wird der wenig genutzte Hörsaal im Untergeschoss. Hier entstehen auf Wunsch der Schulleitung zwei kleinere Fachräume.

Darüber hinaus wird der auf drei Ebenen in Hanglage errichtete Schulbau durch die Einbindung zweier Fahrstühle barrierefrei gemacht. Barriefrei soll auch die Verbindung vom Hauptgebäude zum Neubau erfolgen. Mehrere Kleingruppenräume werden im Zuge der Sanierung entstehen, eine Anforderung an den Inklusionsauftrag, so Schulleiter Wilhelm Lückel.

Auch vor dem Hintergrund der zunehmenden Betreuung von Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und anderen Beratungs- und Hilfseinrichtungen der Schule seien diese Räume nötig.

Eine weitere geplante Maßnahmen wird dagegen von der Schottener Schulleitung sehr kritisch beäugt. Der derzeitige großzügige Eingangsbereich soll durch den Einbau einer in Längsrichtung verlaufenden Wand aus Brandschutzgründen von der treppenartige Aula abgetrennt werden.

Dadurch wird nicht nur die Aula verkleinert, auch der übrige Eingangsbereich wäre für eine größere Veranstaltung kaum noch nutzbar.

????????????????????????Foto: Im Eingangsbereich der Vogelsbergschule soll der treppenartige Bereich der Aula durch eine neue Wand vom übrigen Raum abgegrenzt werden.

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Die Leitung der Vogelsbergschule hofft daher noch auf die Option, in dem Neubau einen größeren Mehrzweckraum für Versammlungen und Veranstaltungen zu erhalten. Dies ist bisher nicht vorgesehen.

Auf alle Fälle sollte, so der Wunsch Lückels, zunächst der Neubau entstehen. Dieser könnte dann während der weiteren Bauabschnitte schon genutzt werden. Das erspare dem Vogelsbergkreis das Einrichten teurer Container-Klassenräume.

 

Quelle Text (ergänzt) & Fotos: Weil, KA vom 18.04.2014

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